
Eine meiner Lieblingsgeschichten in den Evangelien ist der grosse Fischfang im Zusammenhang mit der Berufung der ersten Jünger (Lk 5,4-11). Simon Petrus und seine Freunde waren die ganze Nacht vergeblich fischen. Am nächsten Morgen sagt Jesus zu ihnen: «fahrt noch mal raus und werft das Netzt auf der anderen Seite aus.» Petrus argumentiert zwar kurz, tut aber was Jesus sagt. Der darauffolgende Fischfang ist so gross, dass er die Hilfe seiner Freunde braucht, damit das Netzt nicht reisst und er den ganzen Fang an Land bringen kann. Dieses Erlebnis ist für Petrus und seine Freunde eine so grosse Offenbarung, dass sie ohne zu zögern Jesus nachfolgen. Jesus hat seinen «Menschen-Fang» damit also auch an Land gebracht
Am Sonntag haben wir im Netzwerk gemeinsam überlegt, was ein Netzt so stark macht, dass es jeden Fang einholen kann. Meine vier Highlights aus dieser Geschichte sind die folgenden:
- Glauben/Vertrauen: Petrus hat sich entschieden Jesus ganz zu vertrauen, obwohl er ihn noch nicht mal richtig kannte.
- Gehorsam: Dieser Glaube wurde aber erst durch sein Handeln sichtbar und fruchtbar.
- Durchhaltevermögen: Obwohl Petrus schon die ganze Nacht erfolglos gefischt hatte und sehr entmutigt war, gab er nicht auf, sondern fuhr nochmals hinaus, um das Netz auszuwerfen.
- Einsatzbereite Freunde: Vielleicht hätten nicht alle der Jünger gleich so reagiert wie Petrus, aber sobald er sie rief waren sie da; genauso ausgelaugt und entmutigt, aber sofort einsatzbereit. Es war nicht ihr Fang und wir wissen nicht einmal, wie gut die Freundschaft zwischen ihnen wirklich war. Fest steht, sie waren da und Petrus war clever genug sie hinzuzurufen, weil er realisierte, dass er im Alleingang den ganzen Fang verlieren würde.
Lass uns beten, voll Glauben handeln, immer einsatzbereit sein, beharrlich dranbleiben und gute Beziehungen zu anderen Jüngern pflegen. Gemeinsam sind wir ein starkes Netz, das jeden Fisch an Land bringen kann.
Es ist sehr schön, mit Euch unterwegs zu sein!
Herzlich – Anette